Bisoziation

Die Bisoziation bezeichnet eine, nach dem Analogie-Prinzip vorgehende Kreativtechnik (nach Burkert, basierend auf Koestler), die mit Hilfe von problemfremden Bezugssystemen und Denkmustern zweimal assoziiert; hierbei erfolgt eine Übertragung von Strukturen und Denkansätzen aus einem Bereich auf einen vollkommen anderen. Ein Phantasiebild als externes Bezugssystem dient der Problementfernung, bevor anschließend die gesammelten Begrifflichkeiten mit der ursprünglichen Aufgabenstellung verknüpft und zu einer erneuten Problemannäherung mit neuen Ideen genutzt werden.

Was
Zusammmenbringen von mindestens 2 unterschiedlichen "Denk-Dimensionen" und Bezugssystemen

Wofür
Entwickeln ausgefallener Lösungen durch Einbezug und Inbezugsetzung unterschiedlicher Bereiche und Analogien

Wann
Phase (2) des Idealog-Prozesses: GENERIERUNG

Was hilft
phantasievoll denken in MÖGLICHKEITEN

Art
Gruppenmethodik (bezieht mehr als eine Phase des kreativen Prozesses mit ein)

Wielange
90 – 120 min.

Für wen
Fortgeschrittene


Womit
-
1 Gruppe (4-12 freiwillige TN)
- 1 Moderator, der die Methode kennt
- Material: Flipcharts, Tape, Stifte

Wie
- 1. Schritt: Aufgabenstellung
visualisieren; Bsp.: Wie können wir Autos sicher machen?
- 2. Schritt: 2. Denk-Dimensionen und Bezugssysteme aufspüren; - Überlegen Sie: Was ist so ähnlich wie das, was Sie erreichen wollen? In welchem Bereich funktioniert das, was bei Ihnen nicht klappt. Klassisches Beispiel ist die von Gutenberg erfundene Buchdruckermaschine – die eine Kombination aus Weinpresse und Münzprägemaschine darstellte.
- 3. Schritt: Ein, vom Problem möglichst weit entferntes, Bezugssystem wird ausgewählt und nachfolgend durch das Sammeln von Schlagwörtern möglichst eingehend beschrieben (erste Assoziation – und gleichzeitiges Entfernen vom Problem)
- 4. Schritt: Analogien erkennen; Suchen Sie nach Analogien und gemeinsamen Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten, die sich in Ihren Bereich übertragen ließen, indem die Begriffe des neuen Bezugssystems mit dem gestellten Problem zusammengebracht werden. Bereits das Umschauen in anderen Bereichen führt oft zu neuen Lösungsansätzen und Ausgangspunkten für neue Assoziationsketten (zweite Assoziation)
- 5. Schritt: Lösungen übertragen auf die eigene Situation


Vorteile
- Aktiviert unbewusste Lösungsressourcen
- Schult einen lösungsorientierten Fokus
- Überschreitet bewusst Denkgrenzen und fördert den Blick über den Tellerrand

Nachteile
- Braucht einen Moderator, der die Methodik kennt
- Kann sehr zeitaufwändig sein; es empfiehlt sich eine selbstgewählte Begrenzung
- Bei der Verfolgung der entwickelten Analogien ist Disziplin gefragt
- Effizienz hängt stark von der Wahl der beiden "Denk-Dimensionen" ab

© CreaJour 2010, Michael Luther


2-VIBIS
2-Kopfstand